Praktikum in Shanghai
Nanjing
Donnerstag, 28. Januar 2010, 18:29
Für die Einträge der letzen Wochen auf „Themen“ klicken... das kann doch nicht so schwer sein! ;-)

Ni hao!!!

Uiuiui… schon wieder eine Woche vorüber! Wenn ich so drüber nachdenke, verbleibt gar nicht mehr so viel Zeit in China. In gut zwei Wochen kommt Katja nach Qingpu – drei Wochen darauf macht sich Kili auf den Weg und dann muss ich auch schon bald wieder zurück… :-(
Naja – es wird noch genug Zeit bleiben um was zu erleben!

Diesen Bericht will mit dem letzen Wochenende beginnen. Am Freitag nach der Arbeit sind wir mit dem Müllmann unserer Firma nach Zhujiajiao gefahren. Hört sich komisch an – war aber so. Der gute Mann hat nämlich einen kleinen Lastwagen, mit dem er unsere neue „Küche“ von der Firma in unser Haus gefahren hat.




Die Küchenzeile war unglaublich schwer – wir mussten sie mit 5 Leuten tragen. Leider hat sich dabei unser Müllmann am Finger verletzt. Zum Glück hatten wir einen Auto-Verbandskasten bei uns im Haus, so dass wir ihn schnell verarzten konnten. Nach getaner Arbeit stand die Zeile dann bei uns in der Küche.


Da das ganze Gerät zu lang für unsere bescheidene Küche ist, mussten wir es am nächsten Morgen zersägen! Natürlich war wieder das halbe Dorf zu besuch…




...geschafft…!


Die Müllentsorgung ist in Zhujiajiao genial. Den Kram einfach auf die Straße stellen, 5 Minuten warten und schon kommt jemand vorbei, der sich höllisch über deine alten Sachen freut. Vor allem über zersägte Küchen.


Wir haben die Gelegenheit am Schopfe ergriffen und all den anderen Müll direkt mir weggeschissen. So musste auch unser „Mobierle“ dran glauben…


Sooo… Dreirad komplett beladen – vielen Dank und bis zum nächsten Mal!


Und so sieht jetzt unsere Küche aus.


Für den Herd haben wir uns eine Konstruktion aus einer alten Küchenbank gebaut.


Ein Bild von unserer Außenbadezimmer – selbst bei 3°C Außentemperatur kann man hier wunderbar duschen.

Am selben Abend sind wir noch nach Shanghai gefahren. Wir hatten keinen konkreten Plan und haben vor Ort ein paar Leute angerufen. Unter anderen „Partylöwe“ Paul und „komischer Kerl“ Dennis. Auf dem Weg haben wir 2-3 neue Läden kennen gelernt und eine coole Nacht verbracht. Wir waren bis ca. 5 Uhr morgens auf der Piste. Eigentlich hätte wir bei Dennis übernachten können, aber der war noch unterwegs, weil er „seinen Rucksack“ verloren hat. Wie gesagt, ein komischer Vogel. Da ich so spät Olga nicht mehr anrufen wollte, haben wir uns dazu entschlossen, im Bahnhof zu schlafen.


Die Nacht war zwar kalt und kurz aber dafür die Bank auf der wir geschlafen haben steinhart und unbequem. Aber ein Erlebnis – und darum geht es doch! Zähneputzen am nächsten Morgen…


…und dann ab zur Shanghai Railway Station, an der wir unsere Kollegen getroffen haben. Über das Wochenende sollte es nämlich nach Nanjing gehen.
Zugfahren in China ist übrigens supercool. Man hat keinen offenen Zugang zu den Gleisen, sonder darf nur mit vorher gelöster Karte, 10 Minuten vor der Abfahrt des Zuges auf das Gleis. Hier ein Bild vom Bahnhof.


Das Nanjing-Team:


Hauke und ich waren irgendwie noch etwas müde - wir haben von der Zugfahrt nicht sehr viel mitbekommen.


Wir haben vorher kein Hostel gebucht, so dass wir erst beim zweiten Versuch ein Zimmer bekommen haben. Ein 8-Bett-Zimmer. 6 Männer 2 Frauen. Die armen Mädels! Ich habe sie allerdings nicht zu Gesicht bekommen, weil ich zu spät ins Bett gegangen bin und sie am nächsten Morgen zu früh aufgestanden sind.


Ein paar Bilder aus Nanjing:


Ein China-typischer Polizeiwagen. Daneben gibt es auch Polizei-Fahrräder, Roller, Wohnwägen,…




Ein kleiner Süßkartoffel-Snack! Sehr lecker…


Das Mittagessen hängt vor dem Fenster.




Wir haben die Purpurberge erklommen – hier das gesamte Team:


Der Aufstieg (immerhin über 1000 Stufen) war nicht ohne – am Ende hat natürlich das Engineering-Team gewonnen. Production, Quality und Workshop lagen weit abgeschlagen…


Nach dem Gipfelstürmen gab es erst mal einen leckeren Maiskolben.


Superschöne Aussicht – wenn nur der Smog nicht wäre!








Auf dem Rückweg haben wir es uns leicht gemacht und haben die Seilbahn genommen.


Abends ging’s zuerst in eine Bar. 500 Chinesen - 5 Deutsche! 500 gucken 5 an… das beschreibt diesen Laden ganz gut! Da die Musik zu laut und die Getränke zu teuer waren sind wir nicht lange geblieben. Und es ging zur Kommunisten-Party.


Und später noch in Scarlet – wo wir Manni (Österreicher, der auch in Qingpu arbeitet) getroffen haben. Was für ein Zufall...


Party!!! Auf dem Bild sieht es nicht so aus, aber Robby (der Chinese) ist ein cooler Typ und es hat sich erst nach Stunden herausgestellt, dass er deutsch kann… Da er einen Kellner gut kannte haben wir den Whiskey zum halben Preis bekommen! *freu*


Am nächsten Morgen (deutscher Zeit) sind wir zum Yangzi (Jangtse – längster Fluss Chinas) gefahren.


Im Nordwesten der Stadt liegt eine Auto- und Eisenbahnbrücke mit einer Gesamtlänge von 6.772 m, die zu den größten Brücken Asiens zählt. Sie wurde 1960-68 zum Stolz des chinesischen Volkes ganz ohne ausländische Hilfe erbaut. Ganz ehrlich – ich hatte Angst. Wir standen auf der Brücke und es hat sich angefühlt wie auf einem Schiff. Es hat gewackelt und geschaukelt wie nichts Gutes… Es wird offensichtlich auch nicht mehr viel Geld in die Brück gesteckt, sonst hätte man die fehlenden Metallplatten ausgetauscht… Die armen Autoreifen!!!


Von oben konnte man einen Zufluss des Yangzi sehen – soviel zum Thema Umweltschutz in China. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, wo der Fisch, den ich so oft in der Firma esse, her kommt.


Unter Brücke stand eine Mao-Statur…


… und noch ein paar weitere Kollegen.




Rückfahrt im Bus. Bei jedem Stop einfach ist der aus gegangen! War aber kein Problem – vorm Losfahren neu starten und schon geht’s weiter!


Vom Bus ging’s in die Bahn. Es war die lustigste Zugfahrt die ich jemals hatte! Wir waren die ganz Fahrt über im Bistro-Abteil!


Zurück in Shanghai:


Die Autobahnen in Shanghai sind seit kurzem beleuchtet – klar wegen der EXPO2010!


Wir sind noch auf einen kurzen Abstecher zu Frank’s Bar gefahren. Später hat er uns dann noch nach Hause gefahren. Das nächste Bild sollte man eigentlich nicht veröffentlichen, aber… zu spät!


1) Frank fährt das Auto – welches übrigens leopardengemusterte Gardinen und Sitzbezüge hat *hot*
2) Er trinkt beim Fahren genüsslich ein Bierchen (nicht sein erstes)
3) Macht aber alles nicht, denn er hat ja auch keinen Führerschein! Den hat er nämlich wegen Trunkenheit am Steuer abgeben müssen
4) Die Ursache der Nebenschwaden, die man doch sehr gut erkennen kann, sind von einem kleinen Brand im Fußraum des Autos. Frank hat uns einen Eimer mit heißen Kohlen mitgeben wollten und diesen - mir nichts dir nichts - einfach auf den Boden gestellt.


Konnte ja keiner wissen, dass son Auto brennen kann… Hier der Brandfleck auf dem Boden:


Die Geschichte mit den heißen Kohlen geht aber noch weiter. Wir haben in dieser Nacht nämlich noch unsere neuen Kohleöfen ausprobiert. Das sind einfach zwei wokähnliche Schalen, in die die Kohlen verbrannt werden – ohne Abzug natürlich. Wir haben also kräftig eingeheizt und wollten noch einen Film gucken. Dabei sind wir eingeschlafen… mitten in der Nacht bin ich (zum Glück) aufgewacht. Mir war unendlich schlecht. Ich bin aufgestanden – und dann erst irgendwann wieder auf dem Boden liegend aufgewacht! Einfach mal ohmmächtig geworden. Zum Glück habe ich es geschafft, die Gartentür zu öffnen und ein bisschen Sauerstoff ins Zimmer zu lassen. Offensichtlich ist das Haus doch so gut isoliert, dass nicht genug frische Luft nachzieht – Glück gehabt! Das Ganze hätte auch anders ausgehen können…

Ein paar schöne Bilder aus Zhujiajiao. Es sind alles Bilder, die ich in unmittelbarer Nähe unseres Hauses aufgenommen habe.












Das ist China… selbst in Zhujiajiao sind Kameras aufgebaut!


Frank’s Bar


Fabian vs. Hauke!!! So heißt der neuste Spaß hier in QingPu. Los ging es mit Eieressen…
Die Regeln:
1) Spieleranzahl: n < 0 > ∞*
*Ich bestehe darauf zu erwähnen, dass Hauke diese Bedingung aufgestellt hat
2) Jede Minute muss ein Ei gegessen werden
3) Jeder Spieler hat die einmalige Möglichkeit ein Veto einzulegen, was nur ihn für eine Runde Eieressen befreit
4) Beim Einachschub kommt das Rotationsprinzip zum Einsatz
5) Eiergröße:
30mm < D < ∞mm
20mm < h < ∞mm
6) Es muss nicht gekaut werden
7) Eier dürfen nur mit Stäbchen gegessen werden
8) Zu spätes Essen führt unwiderruflich zur Niederlage
9) Nach einer Minute muss sich das Ei im geschlossenen Mund befinden
10) Der Tisch darf nur zum Einachschub verlassen werden
11) Hoch lebe das Ei!
12) Abfällige Bemerkungen über den Gegner sind erwünscht
13) Die Eier dürfen gewürzt werden
14) Fotos dürfen an Freunde, Vorgesetzte und Feinde des Gegners verteilt werden
15) Eier für Alle, Alle für Eier!
16) Der Verlierer zahlt



So sehen Verlierer aus…


… und so Gewinner!


Am Ende haben wir es auf 107 Eier gebracht!


Der nächste Spass… Burgeressen!


Hier werden die Regel ausgearbeitet:


Müll…


Das Regelwerk und Ergebnis:


Naja... ein bisschen Spaß muss sein. Wir haben den Wettbewerb mittlereile Beendet, weil Hauke keine weitere Niederlage vertragen kann.

Nächstes Wochenende geht es vermutlich nach Suzhou. Aber dazu nächste Woche mehr!

Liebe Grüße
Fabian